- Welse
- Welse,Silurifọrmes, Ordnung der Knochenfische mit etwa 32 Familien und rd. 2 000 Arten; der schuppenlose Körper ist nackt oder mit Knochenplatten bedeckt, der Schultergürtel fest mit dem Schädel verbunden; Rücken- und Brustflossen besitzen einen stark verknöcherten Stachelstrahl, der mit einer Giftdrüse verbunden sein kann. Die Welse bewohnen meist das Süßwasser der warmen und gemäßigten Zonen, besonders artenreich sind sie in den Tropen; einige Arten leben im Meer.Zur Familie Echte Welse (Siluridae) gehört als einzige europäische Art der Wels (Waller, Flusswels, Silurus glanis), mit 2,5-3 m Länge und 250 kg Gewicht der größte einheimische Süßwasserfisch; mit breitem Maul und zwei sehr langen und vier kurzen Barteln; die Afterflosse ist mit der Schwanzflosse verschmolzen. Der Wels lebt als nächtlicher Grundfisch in großen Flüssen und Seen und ernährt sich von Krebsen, Fischen, Fröschen, Wassergeflügel und gelegentlich kleinen Landtieren. Das Männchen treibt Brutpflege, indem es die flache Laichmulde mit einem Wall von Pflanzenteilen umgibt (ein oder mehrere Weibchen laichen darin ab) und sie bewacht. Der Wels erreicht ein Alter von 80 Jahren. Als geschätzter Speisefisch wird er gezüchtet und in Gewässer eingesetzt oder in Zuchtbecken aufgezogen.Die südamerikanische Bratpfannenwelse (Familie Bunocephalidae) haben einen stark abgeplatteten Körper; sie sind Süß- und Brackwasserbewohner; das Weibchen der Art Plattkopfwels (Aspredo laevis) und einiger verwandter Arten trägt gestielte Eier am Bauch. Ebenfalls in Südamerika beheimatet sind die Parasitenwelse.Die Kreuzwelse (Familie Ariidae) sind oft Maulbrüter; sie leben v. a. im Meer, ebenso wie die Korallenwelse. Besonders lange und steif getragene Barteln haben die Antennenwelse (Pimelodidae), eine in Südamerika beheimatete arten- und gattungsreiche Familie, zu der u. a. die Spatelwelse gehören, sowie die Harlekinwelse (Gattung Microglanis), die wegen ihrer Kleinheit auch Hummelwelse heißen. Ausschließlich in Afrika beheimatet sind die Fiederbartwelse (Familie Mochocidae); sie haben oft die Bauchseite nach oben gekehrt, so z. B. der Kongowels (Rückenschwimmerwels, Synodontis nigriventis). Einzige Art der Elektrischen Welse (Familie Malapteruridae) ist der afrikanische Zitterwels. In nordamerikanischen und europäischen Gewässern verbreitet sind die Katzenwelse.Zahlreiche Welse sind beliebte Warmwasseraquarienfische, besonders die meist bis 6 cm langen Panzerwelse der Gattung Corydoras aus Fließgewässern Südamerikas, von denen man etwa zehn Arten nachzüchten kann. Weitere Aquarienfische kommen u. a. aus den Familien Dornwelse, Stachelwelse, Glaswelse, Harnischwelse und Kiemensackwelse.
Universal-Lexikon. 2012.